Pädagogisch-therapeutische Praxis

Dieter Busson

Dyskalkulie

Für scheinbar einfache Rechnungen benötigen Kinder mit einer Rechenschwäche oftmals viel Zeit. Weit verbreitet ist das zählende Rechnen. Statt Gedächtnis und Rechenstrategien zu nutzen, wird an den Fingern oder innerlich abgezählt. Das erweist sich spätestens in der 3.Klasse als uneffektiv. Außerdem wird sich das Kind zunehmend bewusst, dass es nicht rechnet wie die anderen Schüler/innen, sondern zählt. Dafür schämt sich das Kind.

Ein weiteres Phänomen, von dem Eltern oft berichten: Sie erklären dem Kind etwas; das Kind hat alles verstanden und macht die Aufgaben richtig. Ein paar Tage später weiß es nicht mehr, wie es geht. Es fängt wieder bei Null an.
Für diese Kinder ist die Mathematik ein undurchsichtiges Manipulieren mit Ziffern und Zahlen. Sie merken sich, wie es bei einem Aufgabentyp funktioniert, kommen aber bei einer leicht veränderten Aufgabenstellung schon aus dem Konzept.

Das Rechnenlernen erfordert zahlreiche Fähigkeiten und Fertigkeiten. Die reine Intelligenzleistung reicht nicht aus.

In der Sekundarstufe werden spätestens ab der 6. Klasse neue Basisfertigkeiten erlernt, die als Grundlage für die restliche Schulzeit dienen: Negative Zahlen, Brüche, Algebra (Terme und Gleichungen). Während die Kinder in der Grundschule oft mit einem schlechten Zahlengedächtnis zu kämpfen haben, ist es bei der Algebra der Umgang mit dem Formalismus. Die vielen Regeln, die es dabei zu beachten gibt, sind zum Teil "logisch", zum Teil aber auch willkürliche Festsetzungen, verkürzte Schreibweisen und Ähnliches: Diese Mischung birgt Schwierigkeiten.

Wie beim Rechnen in der Grundschule gibt es Schüler/innen, die keinen Zugang zu diesen Formalismen gewinnen.

Dieter Busson | Günterstalstraße 53 | 79102 Freiburg | Telefon: 0761-28532080 | info@dbusson.de
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